
Auswirkungen von Abschaltungen
2022-03-01
Ein neuer Bericht zeigt, dass die Abschaltungen von Großveranstaltungen wie Musikfestivals und Sportveranstaltungen keinen wesentlichen Einfluss auf die Ausbreitung des Coronavirus hatten. Der Bericht wurde von unabhängigen Forschern erstellt und vom Projekt SAFE 2.0 initiiert, das aus Dansk Live, Roskilde Festival Experience und Divisionsforeningen besteht. Die Untersuchungen wurden von Forschern der Universität Kopenhagen und der Universität Roskilde durchgeführt.
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
- Bei Kultur- und Sportveranstaltungen infizieren sich nur sehr wenige Menschen.
- Das Risiko einer Infektionsausbreitung bei diesen Veranstaltungen ist minimal.
- Das Corona-Zertifikat sorgte für Sicherheit und wird vom Publikum begrüßt.
- Die Bereichsbegrenzungen funktionieren nicht wie vorgesehen.
- Die Behörden sollten die Organisatoren mit einbeziehen und die Gesundheitsrichtlinien aktualisieren.
Die Forscher haben die Wirkung von Maßnahmen für kulturelle Veranstaltungen im Zeitraum von Juni bis Oktober des vergangenen Jahres ausgewertet. Die Studie umfasst 85 Veranstaltungen, die meisten von diesen in Innenräumen, sowie Konzerte, Shows, Festivals und Theater. Insgesamt kamen über 117.000 Gäste (Sitz- und Stehplätze). Die Studie basiert auf Beobachtungen des Publikumsverhaltens, Interviews und Fragebögen.
Sportveranstaltungen wurden im Zeitraum April bis Mai untersucht. Hier zeigen die Zahlen, dass unter mehr als 240.000 Zuschauern bei 147 Spielen 17 Zuschauer mit der Infektion zur Veranstaltung kamen. Nur 2 infizierten sich als Zuschauer bei den Fußballspielen – obwohl 226 den Infizierten so nahe waren, dass sie als Risikokontakte bezeichnet wurden.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass das Risiko einer Ansteckung durch den Besuch von Kultur- oder Sportveranstaltungen begrenzt ist nach der Abschaltungen. 90 % der Gäste waren geimpft und die meisten Gäste fühlten sich sicher und vertrauten darauf, dass sich die Organisatoren und die anderen Gäste verantwortungsbewusst verhalten.
Es entstanden keine Superspreader-Events, auch nicht bei zwei Konzerten, die in den Medien aber als solche bezeichnet wurden. Bei einem Martin Jensen-Konzert mit 2.000 stehenden Gästen wurden 0,6 % und bei einem Jung-Konzert mit 11.000 sitzenden und stehenden Gästen 0,22 % infiziert. Dies ist vor dem Hintergrund zu betrachten, dass die Inzidenz – Zahl der Infizierten im Verhältnis zur Bevölkerung – zur gleichen Zeit 0,59 % für die entsprechende Altersgruppe betrug.
Der Bericht kann hier heruntergeladen werden.